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Das Geheimnis des Gelee Royale
Gelée Royal hat für das Überleben eines Bienenvolkes mehrere Schlüsselfunktionen. Es wird auch als Königinnen- oder Weiselfuttersaft bezeichnet. (Weisel ist das Fachwort für Bienenkönigin). Dieser Saft wird von den jungen Arbeitsbienen in ihren Speichel- und Futterdrüsen gebildet, und dient in jedem Bienenvolk zur lebenslangen Ernährung der Königin.
Die Wirkung von Gelee Royale im Bienenvolk
Die Wirkung von Gelée Royal auf die Königinlarve ist unglaublich. Binnen 5 Tagen erlangt sie das 800-fache ihres Anfangsgewichtes und in weiteren 11 Tagen die Fähigkeit, täglich bis zu 2.000 Eier zu legen. (das ist mehr als ihr Eigengewicht). Nur die Bienenkönigin wird ihr ganzes Leben lang mit Gelée Royal gefüttert und lebt somit etwa 30mal so lange wie ihre Artgenossinnen. Deshalb ist die Bienenkönigin zum Symbol für Vitalität, Leistungs – und Lebenskraft geworden. Dieses Phänomen hat die internationale Forschung beschäftigt. Man fand eine ausgewogene Kombination von Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Enzymen. Das letzte Geheimnis von Gelée Royal ist jedoch bis heute nicht gelüftet. Immer noch ist eine Teil der Inhaltsstoffe nicht definiert.
Dank dieser Nahrung ist es der Bienenkönigin möglich, täglich bis zu 2.000 Eier zu legen. Trotz dieser enormen Leistung kann sie aber 4 bis 6 Jahre alt werden. Das ist im Vergleich zu einer Arbeitsbiene eine 30-mal längere Lebenserwartung. (Arbeiterinnen leben nur 40-60 Tage)
Die übrigen Bienen bekommen diesen nährstoffreichen Saft nur während der ersten drei Lebenstage als Larve. Darum wird Gelée Royal manchmal auch als Muttermilch der Bienen bezeichnet.
Wirkung auf den Menschlichen Organismus
Unter den Bienenprodukten hat dieser königliche Saft, die Menschen schon immer ganz besonders fasziniert. Er wirkt, wie man weiß, vor allem auf alle Erneuerungsprozesse stimulierend.
Das Gelée Royal wird deshalb häufig als «Wundermittel» zur Behandlung von Leistungsschwäche, bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, bei Stress und Überforderung und zur Genesung nach Krankheiten empfohlen. Es wird täglich nur in sehr kleinen Mengen von 200 bis 300 mg pro Bienenvolk gebildet. Pro Jahr beträgt die Ernte pro Bienenstock maximal 250 bis 500 g. In Deutschland und in der Schweiz gibt es nur wenige Imker, die Gelée Royal gewinnen.
Gewinnung von Gelée Royal – Stress im Bienenstock
Für die Gewinnung von Gelée Royal kommen nur starke Bienenvölker mit vielen jungen Bienen in Frage. In den Bienenstock werden künstliche Königinnenzellen eingehängt. Die eintägigen Larven werden, (wenn man dem Volk die Königin wegnimmt), Von den Ammenbienen mit Weiselfuttersaft gefüttert. Damit das Volk möglichst rasch wieder zu einer Königin kommt. Dadurch erzeugt man im Bienenstock eine Extrem- Situation. Nach drei Tagen wird der Futtersaft aus den Zellen entnommen und sofort weiterverarbeitet. Bei einem starken Volk können so 50 bis 100 Mutterzellen eingesetzt werden. Pro Mutterzelle werden dann ca. 200 bis 300 mg Gelée Royal eingelagert. So kann pro Saison innerhalb von 3 bis 4 Monaten 400-600 g Futtersaft entnommen werden.
Königlicher Luxus auf Kosten der Bienengesundheit?
Pollen und Gelée Royal spielen für die gesunde Entwicklung der Königin und des gesamten Bienenvolks eine wichtige Rolle. Greift man in dieses fein ausgewogene Gleichgewicht ein, so kann es zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen, und schließlich sogar die Überlebensfähigkeit des ganzen Volkes aufs Spiel gesetzt werden. Gelée Royal ist unter diesem Blickwinkel gesehen ein Luxusprodukt. Um eine gute Kurwirkung zu erzielen, werden tägliche Einnahmemengen von mindestens 250 bis 500 mg, teilweise bis zu 1000 mg empfohlen. Naturnah wirtschaftende Imker lehnen die Produktion von Gelée Royal für die menschliche Ernährung oftmals generell ab. Es ist aber auch durchaus denkbar, dass ein Heilmittel, das unter derartigen Bedingungen produziert wurde, eine negative Prägung erfährt, welche die Wirkung abschwächt. Bei der Herstellung und Gewinnung von Naturprodukten sollte besondere Sorgfalt angewendet werden.
Bild: Königinlarven im Gelee Royale / Bild: Waugsberg/CC BY-SA 3.0